Die Kompressionstherapie spielt eine zentrale Rolle bei der Behandlung von Lipödemen, Lymphödemen und Venenerkrankungen. Sie erfüllt zwei wesentliche Zwecke: zum einen verringert sie Schwellungen, die durch Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe verursacht werden, und zum anderen verhindert sie den Rückfluss des Blutes in den Venen und senkt den Blutdruck im Venensystem. Darüber hinaus hat die Kompressionstherapie auch eine entzündungshemmende Wirkung. Der Begriff „Kompression“ bezieht sich auf den mechanischen Druck, der von außen auf Haut und Gewebe ausgeübt wird. Um diesen Druck auf eine betroffene Körperstelle auszuüben, werden spezielle medizinische Kompressionsversorgungen und -verbände verwendet. Da die Kompression den Blutdruck in den Venen senkt, kann sie auch die Heilung von venös bedingten Wunden fördern. Haut und Gewebe werden dadurch weniger belastet und können besser mit Nährstoffen wie Sauerstoff versorgt werden.

Kompressionstherapie: wichtige Fakten und Vorteile
Die Wahl der richtigen Kompressionstherapie
Bei der Kompressionstherapie werden spezielle medizinische Kompressionsversorgungen getragen, die in verschiedenen Längen und Ausführungen erhältlich sind und je nach Erkrankung und individuellen Bedürfnissen der Patient*innen angewendet werden. Zur Auswahl stehen folgende Arten von Kompressionsprodukten
- Flachgestrickte Kompressionsversorgungen
- Rundgestrickte Kompressionsversorgungen
- Anpassbare Kompressionsbandagen
- Kompressionsbekleidung für die Nacht
- Kompressionsverbände
- Kompressions-BHs
Anwendungsgebiete der Kompressionstherapie
Eine Kompressionstherapie wird empfohlen für Menschen mit Lipödemen, Lymphödemen und Venenerkrankungen. Ebenso kann eine Kompressionstherapie die Beschwerden bei schweren, geschwollenen Beinen in der Schwangerschaft oder bei langem Sitzen oder Stehen im Arbeitsumfeld lindern. Auch Personen, die regelmäßig lange Flüge oder Reisen unternehmen, profitieren von Kompressionsstrümpfen.
Weitere Informationen zum Tragen von Kompressionsversorgungen erhältst du von deiner Ärzt*in oder Gesundheitsdienstleister*in. Sie berät dich gerne umfassend zu den Anwendungsgebieten von Kompressionslösungen und erläutert im Detail die Vorteile der Kompressionstherapie.
Kompressionstherapie bei Venenerkrankungen
Die Kompressionstherapie bietet zahlreiche Vorteile bei der Behandlung von Venenleiden wie Krampfadern und venösen Beingeschwüren. Der Druck in den Venen in der Nähe der Fußknöchel ist im Stehen siebenmal höher als im Liegen. Dieser erhöhte Druck fördert erheblich die Entwicklung von Venenleiden. Kompressionsbekleidung unterstützt die Pumpfunktion der Muskeln und verhindert durch den Gegendruck die Einlagerung von Flüssigkeit im Gewebe.
Vorteile:
- Senkt den Blutdruck im Venensystem
- Erhöht die Fließgeschwindigkeit des Blutes in den Extremitäten
- Verbessert den Blutfluss von den Extremitäten zum Herzen
- Verhindert den Rückfluss des Blutes in den Venen und verringert das Risiko einer Blutstauung
- Verbessert die Drainage des tiefen Venensystems
- Reduziert den Übertritt von Flüssigkeit aus den Kapillaren in das Bindegewebe · Reduziert Ödeme
- Lindert Schmerzen und verringert das Austreten von Wundexsudat
- Unterstützt das Abheilen und verhindert das Wiederauftreten von venösen Beingeschwüren
Kompressionstherapie bei Lymphödemen
Ein Lymphödem ist eine Erkrankung des Lymphsystems, bei der sich Lymphflüssigkeit im Gewebe ansammelt. Dies führt zu Schwellungen und Beschwerden in der betroffenen Körperregion. Kompressionslösungen, wie sie von JOBST angeboten werden, spielen eine wichtige Rolle bei der Behandlung dieser Erkrankung, indem sie von außen Druck auf das Gewebe ausüben.
Vorteile:
- Unterstützt den Abfluss der Lymphflüssigkeit in Richtung Körpermitte
- Verhindert eine erneute Ansammlung von Flüssigkeit in der betroffenen Körperregion
- Erhält das Volumen und die Form der betroffenen Körperregion
- Unterstützt den Flüssigkeitstransport und die Regeneration des Lymphsystems
Kompressionstherapie bei Lipödemen
Bei einem Lipödem kommt es zu einer disproportionalen Ansammlung von Fett in den Beinen und manchmal auch in den Armen. Ein Lipödem verursacht außerdem Schmerzen in den betroffenen Gliedmaßen. Eine Kompressionstherapie, insbesondere in Kombination mit Bewegung, kann die Symptome eines Lipödems deutlich lindern und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern.
Vorteile:
- Lindert die Schmerzen durch entzündungshemmende Wirkung
- Unterstützt das Gewebe in den Gliedmaßen und verbessert die Mobilität/li>
- Verringert die mechanische Einschränkung der Beweglichkeit durch aneinanderreibende Hautlappen
Ist die Kompressionstherapie sicher?
Die Kompressionstherapie gilt im Allgemeinen als sicher, wenn sie von einer Ärzt*in verordnet und die Versorgung im Sanitätsfachhandel individuell angepasst wird. Grundsätzlich ist wichtig, dass sich die Patient*in an die verordnete Therapie hält und die Kompressionsversorgung korrekt anwendet. Welche Therapie für die Behandlung einer Erkrankung geeignet ist, entscheidet die behandelnde Ärzt*in.