Ulcus cruris venosum ist der medizinische Fachbegriff für eine offene Wunde am Unterschenkel, dem eine chronische Venenerkrankung zugrunde liegt. Umgangssprachlich ist auch von einem „offenen Bein“ die Rede. Nach der CEAP-Klassifikation, einer international anerkannten Einteilung zur Beschreibung von chronischen Venenerkrankungen, wird es entweder mit dem Stadium C5 (abgeheiltes Ulcus cruris venosum) oder C6 (aktives Ulcus cruris venosum) diagnostiziert.

Was ist ein venöses Beingeschwür?

Wie entsteht ein Ulcus cruris venosum?
Ein Ulcus cruris venosum ist das schwerste Stadium einer chronische venösen Insuffizienz. Bei Patient*innen mit chronischer Veneninsuffizienz versagen die Venenklappen, sodass sich das venöse Blut in den Beinen staut. Der erhöhte Druck und die Flüssigkeitsansammlung (Schwellung) beeinträchtigen die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Haut und des darunter liegenden Gewebes und lösen eine Entzündungsreaktion aus.
Obwohl ein Ulcus cruris venosum bei jeder Person mit unbehandelter oder unzureichend behandelter chronisch venöser Insuffizienz auftreten kann, begünstigen die folgenden Faktoren die Entstehung eines offenen Beingeschwürs:
- Zunehmendes Alter
- Rauchen
- Adipositas
- Frühere Verletzungen (z. B. Knochenbrüche) oder operative Eingriffe am Bein
- Krampfadern oder tiefe Venenthrombose
- Mangel an Bewegung oder sportlichen Aktivitäten
Beingeschwüre können auch durch andere Erkrankungen verursacht werden, beispielsweise durch eine gestörte arterielle Durchblutung, Diabetes, Autoimmunerkrankungen, traumatische Verletzungen oder Tumore.
Symptome eines Ulcus cruris venosum
Ein Ulcus cruris venosum kann sich wie folgt äußern:
- Offene Wunde, die meist unterhalb des Knies auftritt, insbesondere im Bereich des inneren Knöchels
- Schwellungen, Krämpfe, Schweregefühl und allgemeines Gefühl des Unwohlseins in den Beinen oder Knöcheln
- Rötliche, trockene und juckende Haut
- Verfärbte Haut (rot, violett, braun), die sich um das Geschwür herum leicht verhärtet anfühlen kann
- Bei einer Infektion: verstärkte Schmerzen, unangenehmer Geruch, Austritt von Wundflüssigkeit, Rötung und Schwellung im betroffenen Bereich
Ein Ulcus cruris venosum erfordert eine sachgemäße Behandlung, wozu auch ein regelmäßiger Verbandwechsel gehört. Bei vielen Patient*innen treten die venösen Beingeschwüre wiederkehrend auf. Dies alles kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, weshalb eine unmittelbare Behandlung unerlässlich ist.

Wie wird ein Ulcus cruris venosum behandelt?
Die Kompressionstherapie ist ein sehr wichtiger Bestandteil der Behandlung eines venösen Beingeschwürs und sollte in Kombination mit einer sachgerechten Wundversorgung durchgeführt werden. Cutimed bietet eine große Auswahl an Produkten für die Wundversorgung, die auf die speziellen Herausforderungen chronischer Wunden wie erhöhte Infektionsgefahr, Wundgeruch und starkes Nässen abgestimmt sind.
Das Tragen von Kompressionsverbänden oder Kompressionsstrümpfen verbessert den Rückfluss des Blutes zum Herzen und erhöht die Heilungschancen. JOBST UlcerCare ist ein 2-in-1-Kompressionssystem, das aus einem Unterziehstrumpf zur Fixierung der Wundauflage und einem Überziehstrumpf besteht, der für die erforderliche Kompression sorgt. Vor dem Anlegen des JOBST UlcerCare Kompressionssystems muss das Ödem durch einen Kompressionsverband aus Kurzzugbinden, wie JOBST Comprilan oder JOBST Compri2, reduziert werden.
Klinische Studien bestätigen die Vorteile der Kompressionstherapie1
Cochrane ist ein internationales Netzwerk aus unabhängigen Wissenschaftler*innen, Ärzt*innen, Patient*innen, Pleger*innen und weiteren an Gesundheitsfragen interessierten Personen. Im Jahr 2021 analysierte Cochrane die aktuelle Fachliteratur, um die Wirkung der Kompressionstherapie im Vergleich zu einer Behandlung ohne Kompression bei venösen Beingeschwüren zu bewerten.1
Klinischer Nachweis
Kompressionsverbände oder -strümpfe versus keine Kompression bei der Behandlung von venösen Beingeschwüren1
Patientenpopulation
1.391 Patient*innen mit venösem Beingeschwür
Dauer des Ulcus cruris venosum: 9,0 Wochen bis 31,6 Monate
Größe des Ulcus cruris venosum: 5 - 20 cm2
Ergebnis der Kompressionstherapie
Das Potenzial der Kompressionstherapie1:
Venöse Beingeschwüre heilen schneller ab und die Wahrscheinlichkeit eines vollständigen Abhebens des Geschwürs ist größer
Schmerzen lindern
Verbesserung der krankheitsspezifischen Aspekte der Lebensqualität

Wie lässt sich ein Ulcus cruris venosum verhindern?
Um zu verhindern, dass sich ein venöses Beingeschwür entwickelt, muss die zugrunde liegende Erkrankung, also die chronische Veneninsuffizienz, sachgemäß behandelt werden. Mit den folgenden Maßnahmen kannst du einem venösen Beingeschwür vorbeugen:
- Kompressionsstrümpfe tragen
- Gesundes Gewicht halten
- Regelmäßig Sport treiben
- Häufig das Bein hochlegen
- Mit dem Rauchen aufhören
Entdecke unsere Kompressionsstrümpfe für venöse Beingeschwüre

JOBST® UlcerCare
JOBST UlcerCare ist ein 2-in-1-Kompressionssystem für die wirksame Behandlung eines Ulcus cruris venosum. Durch einen graduierten Druckverlauf mit einer nominalen Kompression von 40 mmHg im Knöchelbereich hilft das zweiteilige System, den Heilungsprozess zu unterstützen.

JOBST® Comprilan
JOBST Comprilan ist eine Kurzzugbinde und eignet sich für Kompressionsverbände bei phlebologischen und lymphologischen Indikationen zur Unterstützung der Muskelpumpe und zum Abbau venöser oder lymphatischer Stauungen.

JOBST® Compri2
JOBST Compri2 ist ein Zwei-Lagen-Kompressionssystem, das eine gleichmäßige Kompression auf die betroffene Extremitäten ausübt. Das mehrlagige System kann zur Behandlung von venösen Beingeschwüren, venösen Ödemen und einem Lymphödem eingesetzt werden.
1 Shi C et al. Compression bandages or stockings versus no compression for treating venous leg ulcers. Cochrane
Database Syst Rev. 2021 Jul 26;7(7):CD013397.