Viele Lipödem-Patientinnen berichten, dass es lange gedauert hat, bis sie die Diagnose erhielten und mit einer geeigneten und ganzheitlichen Behandlung beginnen konnten. Die Krankheit wird oft fehldiagnostiziert oder fälschlicherweise für Fettleibigkeit (Adipositas) oder ein Lymphödem gehalten.

Übergewicht
Viele Lipödem-Patientinnen sind übergewichtig. Übergewicht erhöht nicht nur dein Risiko für andere Krankheiten, wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Es erhöht auch das Risiko, neben dem Lipödem auch ein Lymphödem zu entwickeln. Übergewicht kann das Lymphsystem zusätzlich belasten, da zusätzlicher Druck auf die Lymphknoten und -gefäße ausgeübt wird. Eine Gewichtszunahme kann ebenfalls dein Lipödem verschlimmern.
Mehr über Übergewicht und Adipositas und die Unterschiede zwischen Adipositas und Lipödem erfährst du hier.
Eingeschränktes soziales Leben
Veränderungen in der Körperform, Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und Schmerzempfindungen können die Teilnahme am Alltagsleben erschweren. Die Einschränkungen deiner sozialen Aktivitäten führen jedoch zu einem Teufelskreis, der deine Symptome nur noch weiter verschlimmert. Sich mit Freunden zu treffen, draußen zu bewegen, oder an einem Fitnesskurs teilnehmen – all diese Aktivitäten können dich viel Überwindung kosten. Aber am Ende werden sie für dein allgemeines Wohlbefinden von Vorteil sein.
Seelischer Stress
Angstzustände und Depressionen kommen nicht nur bei Patientinnen mit Lipödemen vor – sie sind bei Menschen mit chronischen Krankheiten im Allgemeinen häufig. Eine langwierige und zeitaufwändige Therapie kann eine erhebliche Belastung darstellen. Seelischer Stress kann deine Lipödem-Symptome jedoch noch weiter verschlimmern, vor allem die Schmerzwahrnehmung. Depressionen und Belastungsstörungen gehen mit einer höheren Schmerzintensität einher. Auch Essstörungen können bei Lipödem-Patientinnen auftreten. Deshalb solltest du dich nicht scheuen, dich psychologisch beraten zu lassen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie z. B. die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe, ein Einzelgespräch mit einem Therapeuten oder Selbsthilfemaßnahmen.
Gelenkprobleme
Übergewicht und schmerzhafte Empfindungen können es schwer machen, aktiv zu bleiben und regelmäßig Sport zu treiben. Dies erhöht das Risiko für Gelenkprobleme, wie z. B. Arthrose in den Knien oder Hüften. Physio- und Bewegungstherapie können dir helfen dein Gewicht zu halten, die Muskelkraft und Beweglichkeit zu verbessern und Gelenkbeschwerden vorzubeugen oder sie zu lindern
Erfolglose Diäten
Ein typisches Zeichen für ein Lipödem ist das Missverhältnis in der Körperform zwischen Ober- und Unterkörper. Vielleicht fällt es dir schwer, deinen Körper so zu akzeptieren, wie er ist, da er nicht einem gängigen Schönheitsideal entspricht. Außerdem können eine schmale Taille und breite Oberschenkel und Hüften es schwer machen, passende Kleidung zu finden. Daher probieren viele Lipödem-Patientinnen verschiedene Diäten aus, um das Gewicht zu reduzieren. Allerdings solltest du auf jegliche Diäten verzichten, denn die meisten zielen darauf ab, in kurzer Zeit Gewicht zu verlieren und scheitern damit am Ende. Dies kann durch den so genannten „Jo-Jo-Effekt“ sogar zu einem höheren Gewicht als vorher führen. Anstelle von Diäten ist eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung effizienter, um ein stabiles und gesundes Gewicht zu erreichen.

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